Bevor es ans Probenähen geht, muss zunächst natürlich das Schnittmuster gedruckt und der Stoff zugeschnitten werden.
Für das erste Modell der Wunschkleiderkollektion habe ich erst einmal nur das Oberteil aus einem Probestoff genäht.
Man will schließlich nicht den guten Stoff verschneiden (der schon seit Jahren im völlig überfüllten Stoffregal liegt 😅).
Und das war auch gut so, denn danach habe ich noch mal ein paar Kleinigkeiten am Schnitt angepasst:
Ein bisschen mehr Weitenzugabe zur Brustbreite, das Armloch noch etwas vertieft und die Armlochrundung optimiert.
Also anschließend den Schnitt noch mal drucken und dann geht es endlich an den "richtigen" Stoff. Auf dem Foto siehst du das Kleid mit noch offenen Schnittkanten aber ich finde, das sieht doch schon richtig gut aus. Oder was meinst du? 😊
Da eine Kollektion natürlich nicht nur aus einem Modell besteht, bin ich dann jetzt erst mal noch ein bisschen mit dem Probenähen der Erstschnitte beschäftigt... 😄
Liebe Frau Koschnik,
wie Sie wissen unterteilt sich der Brustumfang in Rückenbreite, Armlochdurchmesser und Brustbreite. Bei der Grundschnittkonstruktion wird zu jedem dieser 3 Maße eine Weitenzugabe gegeben. Stellt man dann am Modell fest, dass zu wenig Weitenzugabe zur Brustbreite gegeben wurde, müsste man bei einem händischen Schnitt eigentlich den Grundschnitt neu konstruieren. Aber wer hat schon Zeit und Lust dazu… Am PC stellt sich dieses Problem nicht. Da kann ich alle Zugaben nachträglich verändern wie ich lustig bin. Für den Papierschnitt würde ich Ihnen empfehlen an der vorderen Mitte parallel etwas Weite anzuzeichnen und an der Ausschnittlinie dafür noch etwas mehr weg zu kneifen. Wenn Sie ein Schnittmuster mit Abnähern haben, können Sie das “zu viel” an Weite ja bequem in den Abnäher drehen.
Hallo Frau Küpper,
habe vor Kurzem Ihre Beiträge “entdekeckt”. Ich finde sie sehr gelungen. Die you-tube Filme gefallen mir sehr gut. Ohne Umschweife sehr anschaulich und nachvollziehbar auf den Punkt gebracht und absolut lehrreich! Eine Frage habe ich nun doch zu Ihrem Probekleid. Ich mache es übrigens genauso, dass – wenn ich einen Kleiderschnitt “ausprobiere” ich einfach das Oberteil schnell aus Nessel fertige. Bei Ihrem grünen Probeteil sagen Sie, dass Sie etwas Weite zu der Brustbreite hinzugegeben haben; da stehe ich auf dem Schlauch, wie das gehen soll. Es schein ja der Ausschnitt etwas abzustehen. Da kneife ich dann an der VM immer etwas ab. Allerdings habe ich auch manchmals das Problem, dass es über der Brust noch etwas spannt. Ich geben dann “einfach” an den Seitennähten etwas Weite hinzu, jedoch gleichmäßig an VT und RT. Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße
Vera Koschnick
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